Goldbarren – klassische Produkte für die Geldanlage in Gold
Goldbarren bieten Anlegern die Möglichkeit, zu attraktiven Konditionen in physisches Gold zu investieren. Es stehen sehr viele Einheiten verschiedener angesehener Hersteller zur Auswahl, darunter auch Produkte mit sehr gutem Fälschungsschutz. Die marktgängigen Barren sind auch in größeren Mengen hervorragend handelbar.
Wie die obenstehende Liste mit dem Preisvergleich für Goldbarren zeigt, ist die Auswahl der verfügbaren Stückelungen sehr groß. Tatsächlich handelt es sich dabei nur um Einheiten, die man als Standardeinheiten bezeichnen kann.4
Neben den Standard-Stückelungen sind auch Sondergrößen sowie bestimmte länderspezifische Formate erhältlich.
Bei der Auswahl der richtigen Einheit sind drei Kriterien wichtig: der Preis, das Aufgeld und die Fungibilität.
Der maximale Preis ist automatisch durch das verfügbare Budget vorgegeben.
Für das Aufgeld gilt: Bei Barren unter der Einheit 1 oz steigt das Aufgeld mit abnehmendem Gewicht langsam, aber kontinuierlich an.
Für die Fungibilität gilt: Bei Barren mit einem Gewicht von mehr als 250 g nimmt die Fungibilität immer weiter ab, bis sie beim 400-oz-Barren praktisch nicht mehr vorhanden ist. Diese massiven Goldbarren sind eigentlich Großhandelsprodukte, für die es im Einzelhandel keinen wirklichen Markt gibt. Sie sind nur vereinzelt in Online-Shops anzutreffen.
Damit verbleiben die mittleren Einheiten mit Gewichten von 1 oz, 50 g, 100 g und 250 g als die am besten geeigneten Stückelungen für ein Investment. Die Handelbarkeit ist bei den beiden beliebtesten Stückelungen 100 g und 1 oz besonders gut, doch auch für Goldbarren mit 50 g oder 250 g werden Anleger immer zeitnah einen Abnehmer finden, der einen guten Preis zahlt.
LBMA-zertifizierte Goldbarren
Viele Anleger legen Wert darauf, dass die Barren von einem LBMA-zertifizierten Hersteller produziert werden. Die LBMA (London Bullion Market Association) reguliert den weltweit führenden Handelsplatz für physisches Gold. Eine Akkreditierung wird nur für eine einzelne konkrete Scheidestätten des Barrenherstellers vergeben. Hierfür gelten strenge Anforderungen und umfassende Kontrollmechanismen.
Am London Bullion Market werden die oben erwähnten 400-Unzen-Barren („Good Delivery Bars“) gehandelt. Die meisten Hersteller bieten jedoch auch kleinere Einheiten an. Im deutschen Edelmetallhandel sind beispielsweise Goldbarren folgender LBMA-zertifizierter Hersteller präsent:
Argor Heraeus (Schweiz)
Heimerle + Meule (Deutschland)
Heraeus (Deutschland)
Umicore (Belgien)
Valcambi (Schweiz)
PAMP (Schweiz)
Metalor (Schweiz)
Perth Mint (Australien)
Rand Refinery (Südafrika)
Istanbul Gold Refinery (Türkei)
In Deutschland setzen Anleger auf etablierte, LBMA-zertifizierte Hersteller wie Heraeus, Umicore, Valcambi und PAMP Suisse, die international für ihre Qualität anerkannt sind. Heraeus überzeugt durch eine breite Auswahl klassischer Barren von 1 Gramm bis 1 Kilogramm sowie durchgängig hohe Verfügbarkeit.
Umicore steht für Nachhaltigkeit und produziert in Deutschland nach strengen Umweltstandards. Valcambi bietet neben Standardgrößen auch innovative Combibarren, die sich flexibel teilen lassen. PAMP Suisse hebt sich durch aufwendig gestaltete Motive – allen voran die „Lady Fortuna“ – sowie durch moderne Sicherheitsmerkmale wie Veriscan ab.
Diese Hersteller decken nicht nur die üblichen Stückelungen ab, sondern bieten auch seltenere Formate und damit eine maximale Auswahl für Anleger mit individuellen Präferenzen.
Gegossene und geprägte Goldbarren
Zur Herstellung von Goldbarren werden zwei Verfahren eingesetzt: das Gießen und das Prägen.
Das Gussverfahren ist ein Prozess, bei dem geschmolzenes Feingold direkt in eine Barrenform gegossen und anschließend mit Gewicht, Reinheit und Herstellerkennung versehen wird. Jeder Gussbarren erhält dadurch eine leicht individuelle Oberfläche, wodurch ihm der Charakter eines Unikats verliehen wird.
Beim Prägeverfahren hingegen wird ein Goldblech zu exakt abgemessenen Rohlingen ausgestanzt, die unter hohem Druck mit einem Prägestempel versehen werden. Das Ergebnis sind moderne, sehr gleichmäßige Barren mit scharf konturierten Kanten.
Beide Verfahren liefern Produkte mit identischer Feinheit und sind in Bezug auf Qualität und Handelbarkeit gleichwertig. Der Unterschied liegt ausschließlich in der Optik und Haptik.
Das Prägeverfahren kommt eher bei Barren bis 250 g und das Gussverfahren eher bei Barren ab 250 g zum Einsatz. Dies ist jedoch keine starre Regel. Es gibt durchaus Gussbarren, die weniger, und Prägebarren, die mehr wiegen als 250 g.
Feinheit und Markierung von Goldbarren
Anlagebarren bestehen in der Regel aus nahezu reinem Gold mit einer Feinheit von 999,9. Die Prägung enthält standardisierte Angaben wie Herstellername, Feingehalt, Edelmetallbezeichnung, Feingewicht und häufig eine Seriennummer. Über diese Nummer lassen sich intern weitere Daten wie Produktionszeitraum oder Materialcharge ableiten – ein sichtbares Herstellungsdatum ist jedoch nicht enthalten.
Hier kann Rich-Text mit Formatierungen, Bildern etc. eingefügt werden.
Je nach Hersteller variiert die Gestaltung: Während klassische Barren schlicht gehalten sind, setzen andere auf Motive wie Fortuna (PAMP), das Känguru der Perth Mint oder limitierte Designs. Solche gestalterischen Besonderheiten erhöhen in der Regel das Aufgeld, also den Preisaufschlag über den reinen Materialwert hinaus.
Nicht zu verwechseln sind diese mit Geschenkbarren, die meist thematisch gestaltet und weniger verbreitet sind. Aufgrund höherer Aufpreise und begrenzter Handelbarkeit eignen sie sich nur eingeschränkt zur Vermögensanlage.
Verpackung und Fälschungssicherheit von Goldbarren
Goldbarren werden entweder in Folie eingeschweißt oder in Blisterverpackungen ausgeliefert. Blisterverpackungen sind insbesondere bei den kleinen und mittleren Stückelungen häufiger. Zu der Verpackung gehört in der Regel eine einliegende Karte, auf der die wichtigsten Informationen zum Barren in einem Echtheitszertifikat genannt sind. Das Zertifikat trägt die Unterschrift des zuständigen Edelmetallprüfers.
Hersteller wie PAMP und die Perth Mint verwenden Sicherheitsverpackungen, die ein vorheriges Öffnen optisch sichtbar machen. PAMP nutzt darüber hinaus die VERISCAN-Technologie. Sie ermöglicht die einfache Authentifizierung der Verpackung und des Barrens per App.
Eine andere Art Schutz vor Fälschungen bieten die Barren von Heraeus und Argor Heraeus in der Ausführung als Kinebars. Auf diesen ist ein Kinegramm appliziert: ein optisches Sicherheitsmerkmal, das auch für die Fälschungssicherheit von Banknoten zum Einsatz kommt.
Keine Mehrwertsteuer beim Kauf, steuerfreie Gewinne
Goldbarren ab 1 g Gewicht und Bullionmünzen aus Gold sind steuerrechtlich besonders bevorzugte Anlageprodukte. Beim Kauf fällt, anders als bei anderen Edelmetallen, keine Mehrwertsteuer an. Zusätzlicher Pluspunkt: Gewinne aus Privatverkäufen sind ebenfalls komplett steuerfrei, sofern man als Anleger eine zwölfmonatige Haltefrist einhält.
Unter börsengehandelten Goldprodukten ist lediglich die physisch hinterlegte Inhaberschuldverschreibung Xetra-Gold seit 2015 physischem Anlagegold mit der Begründung gleichgestellt, dass eine Auslieferung möglich ist.
Wer sich Goldbarren ausliefern lassen möchte, kann sie allerdings auch gleich bequemer und zu einem Bruchteil der Lieferkosten bei einem seriösen Fachhändler kaufen.
Goldbarren und Goldmünzen im Vergleich
Im direkten Vergleich von Goldbarren und Goldmünzen gibt es keine eindeutigen Vorteile einer der beiden Produktgruppen. Goldmünzen sind ebenso wie Goldbarren von der Mehrwertsteuer befreit, wenn sie die Voraussetzungen nach § 25c UStG erfüllen.
Das Aufgeld auf den Goldpreis ist bei gleichem oder ähnlichem Gewicht im Durchschnitt für Goldbarren etwas niedriger, vor allem bei kleineren Stückelungen. Es gibt allerdings gerade im Bereich der historischen Goldmünzen wettbewerbsfähige Alternativen, die allerdings mehr V
orkenntnisse erfordern.
Das Wichtigste zu Goldbarren zusammengefasst
Goldbarren sind für Einsteiger und erfahrene Anleger geeignete Produkte für ein physisches Investment. Sie kommen für Depots praktisch jeder Größe infrage und kombinieren in den Einheiten mittlerer Größe sehr gute Fungibilität mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis.
Besonders vorteilhaft sind der Wegfall der Mehrwertsteuer beim Einkauf und die steuerfreien Gewinne bei einer mindestens zwölfmonatigen Haltedauer. Anleger finden im Edelmetallhandel eine breit gefächerte Auswahl an Goldbarren LBMA-zertifizierter Hersteller.