Wer Gold besitzt – ob als Anlage, Erbe oder Schmuckstück – steht früher oder später vor der Frage: Wie verkaufe ich mein Gold am besten?
Der Verkauf von Gold ist ein wichtiger Bestandteil einer durchdachten Investmentstrategie. Gründe dafür gibt es viele: ein kurzfristiger finanzieller Engpass, der Wunsch nach Umschichtung oder einfach fehlender emotionaler Bezug, etwa bei geerbtem Gold.
Neben klassischen Anlagemünzen wie dem Krügerrand oder Barren können auch Zahngold, Bruchgold oder alter Goldschmuck lukrativ veräußert werden. Dabei lohnt sich in vielen Fällen sogar der Verkauf kleinerer Mengen – insbesondere bei hohen Goldkursen.
Nicht jeder Händler kauft jede Art von Gold an. Gängig sind:
Spezielle Gegenstände wie Elektronikschrott werden meist nur von Scheideanstalten angekauft – und häufig erst ab bestimmten Mindestmengen (z. B. 100 kg).
Diese Faktoren bestimmen den Goldwert:
Wichtig: Preise vergleichen lohnt sich! Jeder Händler kalkuliert seinen Ankaufspreis individuell auf Basis des Goldgehalts und Börsenkurses.
Derzeit gibt es keine „Edelmetall- oder Goldsteuer“ für private Verkäufer. Vorsichtig sollten Anleger allerdings sein, wenn sie ihr Gold innerhalb eines Jahres (Spekulationsfrist) wieder verkaufen möchten und dabei einen Gewinn erzielen (siehe: private Veräußerungsgeschäfte im Sinne des § 23 EStG). Ist dies der Fall, so unterliegt der daraus erzielte Gewinn dem Grenzsteuersatz.
Wer Gold verkaufen möchte, sollte mit den wichtigsten Begriffen vertraut sein. Entscheidend für die Preisermittlung sind das Feingewicht und der Feingehalt – sie geben an, wie viel reines Gold enthalten ist.
Feingewicht: Das Feingewicht bezeichnet den reinen Goldanteil eines Objekts. Es unterscheidet sich vom Gesamtgewicht (Raugewicht), das auch Verunreinigungen und andere Metalle wie Kupfer oder Silber umfasst. Der Goldpreis wird international für eine Feinunze (31,1034768 Gramm) angegeben und in der Regel auf den Grammwert heruntergerechnet.
Feingehalt und Karat: Der Feingehalt beschreibt, wie hoch der Goldanteil eines Gegenstands in Promille ist. Alternativ wird auch in Karat (kt oder C) gemessen.
Karat | Feinheit in Tsd. | Feinheit in Prozent |
---|---|---|
24 | 999/1000 | 99,90 % |
22 | 916,6/1000 | 91,66 % |
21,6 | 900/1000 | 90,00 % |
20 | 833/1000 | 83,30 % |
18 | 750/1000 | 75,00 % |
14,04 | 585/1000 | 58,50 % |
8 | 333/1000 | 33,30 % |
Wer Gold in Form von Münzen, Barren oder Schmuck verkaufen möchte, kann in der Regel relativ leicht den Edelmetallgehalt bestimmen. Bei Anlagemünzen und Goldbarren sind Feingehalt und Gewicht meist direkt aufgeprägt – ein wichtiger Anhaltspunkt für die Wertermittlung.
Münzen: Metallwert vs. Sammlerwert
Gerade bei Goldmünzen kann neben dem reinen Materialwert auch ein Sammlerwert bestehen. Entscheidende Faktoren sind hier:
Besonders bei Erbstücken lohnt es sich, etwas Zeit in die Recherche zu investieren. In Einzelfällen kann eine Münze deutlich mehr wert sein als ihr Goldgehalt vermuten lässt – insbesondere bei Raritäten. Im normalen Goldankauf ist dies jedoch selten relevant, da Münzen dort in der Regel eingeschmolzen werden.
Schmuck: Feingehalt erkennen
Bei Goldschmuck lässt sich der Feingehalt über den Goldstempel ermitteln – eine dreistellige Zahl, die den Feingehalt in Promille angibt (z. B. 750 = 75 % Gold). In Deutschland ist die zusätzliche Angabe in Karat unzulässig, kann aber bei importierten Stücken vorkommen.
Hersteller versehen ihre Produkte häufig mit einer Meisterpunze, also einer individuellen Signatur. Diese kann ebenfalls Aufschluss über Herkunft und Qualität geben.
Achtung bei ungewöhnlichen Stempelungen
In anderen Ländern ist es durchaus üblich, den Feingehalt in Karat anzugeben. Dieser wird jedoch weltweit fast ausschließlich mit dem Buchstaben "K" abgekürzt. Das Kürzel "CT" ist dagegen unüblich, es ist nur auf echtgoldenen Uhrgehäusen zu sehen. Ebenso unüblich sind Feingehaltsangaben mit einem Komma, also z. B. 0,750 statt 750. Auch diese Art der Kennzeichnung kommt nur in Uhrenpunzen vor.
Tragen dagegen Schmuckstücke solche Stempel, könnte es sich um Fälschungen handeln.
Gold verkaufen können Sie an Edelmetall- und Münzhändler, Banken, Juweliere und Goldschmiede, Scheideanstalten, Pfandleih- und Auktionshäuser sowie Privatpersonen. Bei einem hohen Goldpreis haben plötzlich sehr viele ein Interesse daran, Gold anzukaufen.
Deshalb sollte man zwingend Preise vergleichen. Holen Sie immer mehrere Angebote ein und verkaufen Sie Ihr Gold nicht gleich beim ersten Händler.
Im Internet und im TV werben einige Goldankäufer, die viel versprechen, aber oft nur weniges davon halten können. Häufig findet man einen Goldankäufer, dessen Internetauftritt schon gar nicht mehr aktiv ist.
Fakt ist: Nicht alle Goldankäufer sind seriös und oft erhalten Sie nicht einmal die Hälfte des Goldpreises. Eine gesunde Skepsis und ein Vergleich mit anderen Anlaufstellen sind immer empfehlenswert.
Edelmetallhändler: Die meisten bieten neben dem Verkauf von Barren und Münzen auch deren Ankauf an. Kompetente Ansprechpartner können bereits häufig vor Ort eine Wertbestimmung vornehmen, auch bei speziellen Münzen, die einen gewissen Sammlerwert versprechen. Alternativ wird das Gold gegen Quittung einbehalten oder es wird eine Abholung per Post angeboten. Wenn Sie den Fachhändler vor Ort aufsuchen, vergessen Sie den Ausweis nicht, damit sichert sich der Ankäufer bzgl. seiner Quelle ab.
Scheideanstalt:: Hier können Sie wirklich Gold in jeglicher Form verkaufen: Münzen und Barren, Zahngold, Alt- und Bruchgold. Das Edelmetall wird ganz pragmatisch nach Goldanteil bewertet und dann eingeschmolzen.
Banken: Oftmals ist hier ein Konto bei der Bank notwendig, zudem bieten auch immer weniger Banken diesen Service an und die Bearbeitung der Anfrage dauert mindestens eine Woche. Gekauft werden von den Banken auch nur die gängigen Goldbarren (Umicore, Degussa, Heraeus) und Goldmünzen (z. B. Krügerrand, Maple Leaf, American Eagle)
Juweliere: Mit Schmuckstücken sind Sie hier natürlich richtig, aber viele Juweliere bieten auch den Ankauf von Zahngold, Goldmünzen oder Goldbarren an.
Goldankauf: Dies wird von Einzelpersonen oder kleinen Unternehmen, vor Ort oder über das Internet, angeboten. Hier ist Vorsicht geboten und das Angebot sollte genau geprüft werden. Vor Ort ist es hilfreich, sich von dem Ankäufer den aktuellen Goldpreis nennen zu lassen, den Sie natürlich kennen. So wissen Sie schon, ob Sie jemand vor sich haben, der sich aktuell im Thema befindet.
Wer Gold verkaufen möchte, sollte den aktuellen Goldpreis kennen. Was sich anhört wie eine Binsenweisheit, ist tatsächlich ein wichtiger Aspekt beim Goldverkauf. Nur so können Sie bereits vor dem Gang zu Händlern und Ankäufern den Wert des eigenen Edelmetalls richtig einschätzen. Natürlich erhalten Sie nicht den vollen Goldpreis für Ihre Münzen oder Schmuckstücke; sollte das Angebot jedoch deutlich vom aktuellen Metallwert abweichen, ist Skepsis geboten. In diesem Fall hilft, wie bereits erwähnt, ein Preisvergleich weiter.
Zögern Sie nicht, nachzufragen, auf welcher Grundlage der Ankäufer den Wert des Goldes berechnet. Seriöse Anlaufstellen können Ihnen den Preis für verschiedene Feingehalte (333er bis 999er Gold) nennen und wiegen das Gold in Ihrem Beisein.
Den aktuellen Goldpreis finden Sie im Internet auf den Seiten von Banken, Fachhändlern sowie Finanz- und Preisvergleichsportalen wie GOLDPREIS.de. Unser Portal zeigt Ihnen den aktuellen Goldpreis für 1 Gramm sowie für 1 Kilogramm Gold an.
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