Auf den nachfolgenden Bildern möchten wir Ihnen einige der beliebtesten Silbermünzen zu Anlagezwecken vorstellen. Beim Klick auf das jeweilige Bild gelangen Sie zu den Detailinformationen der jeweiligen Silbermünzen und es werden Ihnen die aktuellen Top-Angebote auf Goldpreis.de angezeigt.
Als Silbermünzen bezeichnet man Münzen, deren Silbergehalt (Feinheit) mindestens 50 Prozent des Gesamtgewichts (Raugewicht) beträgt. Früher wurden Silbermünzen in der Regel mit Kupfer legiert, da diese sonst im täglichen Zahlungsverkehr zu weich gewesen wären und unter einem starken Abrieb gelitten hätten. Die heutzutage geprägten Silbermünzen weisen dagegen eine Feinheit von 999/1000 oder höher auf. Eine Ausnahme bildete bis 2013 die Britannia Silbermünze mit einer Feinheit von 958/1000.
Das klassische Gewicht einer heutigen Silbermünze ist die Feinunze (31,10 g). Silbermünzen mit diesem Feingewicht verfügen über zweimal so viel Volumen wie eine 1-Euro-Münze und sind zudem viermal schwerer. Darüber hinaus werden Silbermünzen auch in den Stückelungen 1/2 Unze, 2 Unzen, 5 Unzen, 10 Unzen, 1 kg und 10 kg angeboten.
Die heute geprägten Silbermünzen sind nicht mehr für den Zahlungsverkehr vorgesehen, sondern unterscheiden sich zwischen dem primären Zweck des Sammelns und der Geldanlage. Während der Verkaufspreis von Silberanlagemünzen knapp über dem aktuellen Silberpreis liegt, werden Sammlermünzen aufgrund besonderer Merkmale zumeist deutlich höher bewertet und gehandelt.
Ein wichtiges Merkmal unterscheidet Silbermünzen heute von ihren Pendants aus Gold. Während Goldmünzen, die unter die Kategorie Anlagegold fallen, in Deutschland von der Mehrwertsteuer befreit sind, werden Anlageprodukte aus Silber mit den vollen 19 Prozent besteuert. Bis Ende 2013 galt für Silbermünzen eine reduzierte Mehrwertsteuer von 7 Prozent. Seit 2014 werden Silberbarren und -münzen nun einheitlich mit 19 Prozent Mehrwertsteuer belegt.
Allerdings haben Edelmetallhändler die Möglichkeit, Silbermünzen differenzbesteuert anzubieten, sodass sich der Preis für diese kaum ändert. Durch die Differenzbesteuerung entfällt die Mehrwertsteuer nur auf die Marge des Händlers und nicht auf das Produkt selbst. Dies gilt für importierte Silbermünzen aus Drittländern (außerhalb der EU) sowie von Privatleuten angekaufte Artikel.
Im 6. Jahrhundert v. Chr. begannen die Griechen mit der Prägung von Silbermünzen. Diese verbreiteten sich als Zahlungsmittel schnell im griechischen Kulturkreis. Viele Städte hatten eigene Prägungen, sodass in den verschiedenen Regionen jeweils eine Münzfamilie dominierte.
Im Mittelalter beherrschten Silbermünzen die Münzprägung und den Zahlungsverkehr in Europa. So führte Karl der Große im 8. Jahrhundert eine Münzreform durch, die zu einer einheitlichen Silberwährung führte. Bekannte Silbermünzen aus dem Mittelalter sind die Brakteaten, auch als Hohlpfennige bekannt, und der Groschen, eine massive Münze, dessen Wert das Vielfache eines Pfennigs darstellte. Ab 1500 breitete sich der Taler allmählich in ganz Europa aus. Die Silbermünze hatte ihren Ursprung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Die erste Münze dieser Art, die in größerer Stückzahl geprägt wurde, war der sächsische silberne Gulden. Diese auch als Klappmützentaler bekannte Silbermünze wurde erstmals im Jahre 1500 geschlagen. Bis zum Jahr 1871 war der Taler in Deutschland eine der wichtigsten Münzen.
Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs im Jahr 1871 wurde mit der Mark eine goldgedeckte Währung eingeführt. Die neue Währung markierte das Ende des Silberstandards in Deutschland. Zuvor hatte sich bereits Großbritannien vom Silberstandard verabschiedet und den Goldstandard eingeführt. Die Silbermünzen der neuen Mark-Währung waren Scheidemünzen mit einer Feinheit von 900/1000. Im Gegensatz zu den goldenen Kurantmünzen lag ihr Metallwert unter dem jeweils aufgeprägten Nennwert.
Die letzte Umlaufmünze aus Silber in der Bundesrepublik Deutschland war der sogenannte Silberadler. Dabei handelt es sich um ein 5-DM-Stück mit einer Feinheit von 625/1000, das von 1951 bis 1974 geprägt wurde. Heute werden Silbermünzen von den Münzprägeanstalten vieler Länder vor allem zu Anlagezwecken oder in besonders hoher Prägequalität für Sammler herausgegeben.
Silbermünzen, die dem Zweck der Geldanlage dienen, werden von Münzprägeanstalten in hoher Auflage hergestellt. Diese Münzen haben eine Feinheit von 999/1000 oder höher und oft ein über die Jahre unverändertes Motiv. Eine Ausnahme stellte bis 2012 die Britannia-Silbermünze dar. Deren Motiv wechselte im zwei-Jahres-Rhythmus.
Der Verkaufspreis von Anlagemünzen, die man auch als Bullionmünzen bezeichnet, richtet sich nach dem aktuellen Silberkurs. Im Allgemeinen zahlt man beim Kauf nur einen geringen Aufschlag auf den aktuellen Spotpreis, wobei im Fall von Silbermünzen die bereits erwähnte Mehrwertsteuer beachtet werden muss.
Anders als bei Münzen, die auf einen hohen Sammlerwert zielen, stehen der Erhaltungsgrad und die Prägequalität beim Kauf und Besitz von Silberanlagemünzen nicht im Vordergrund. Dennoch sollten sie stets sachgerecht gelagert und behandelt werden, da Beschädigungen den Wiederverkaufswert von Silbermünzen mindern können.
Die bekanntesten Anlagemünzen aus Silber sind der American Eagle, der Maple Leaf, der Wiener Philharmoniker und der Libertad.
Neben historischen Silbermünzen gibt es heute weltweit eine große Vielfalt an Münzen, die speziell für den Sammlermarkt hergestellt werden. Sie weisen oft besondere Merkmale auf, wie teilvergoldete oder farbige (colorierte) Anteile, ein hohes Relief oder eine hochwertige Prägequalität, z. B. Polierte Platte (PP) oder Spiegelglanz. Zudem werden viele Silbermünzen in Serien mit wechselnden Motiven herausgegeben.
Silbermünzen mit Sammlerwert werden von den Münzprägeanstalten in begrenzter Auflage geprägt und herausgegeben. Übertrifft die Nachfrage das eingeschränkte Angebot, sind somit ein Anreiz zum Sammeln und eine steigende Wertentwicklung der Münze gegeben.
Eine der bekanntesten und beliebtesten Silbermünzen ist aktuell die australische Lunar-Serie der Perth Mint. Das jährlich wechselnde Motiv orientiert sich am chinesischen Mondkalender. Besonders beliebt ist der Drache, der im Rahmen der Lunar I Serie im Jahr 2000 sowie 2012 als Teil der Lunar II Serie herausgegeben wurde.
Auch Silbermünzen, die primär zur Geldanlage aufgelegt wurden, können vereinzelt einen Sammlerwert erreichen. Voraussetzung dafür sind natürlich ein Prägejahr mit einer geringen Auflage oder andere Merkmale, die eine entsprechend hohe Nachfrage erzielen.
Hinweis zu den 10-Euro-Silbermünzen der Bundesrepublik Deutschland: Von 2002 bis 2010 hatten die 10-Euro-Gedenkmünzen eine Feinheit von 925/1000. Seit 2011 beträgt die Feinheit nur noch 625/1000. Ab einem Silberpreis von ca. 18,70 Euro/Feinunze sind diese Silbermünzen somit eine echte Empfehlung. Die jüngeren Silbermünzen werden erst ab einem Silberwert von 31,10 Euro/Feinunze interessant.
Münzprägeanstalt | Land | Bekannte Silbermünzen |
---|---|---|
Münze Österreich | Österreich | Wiener Philharmoniker Silber |
Royal Canadian Mint | Kanada | Maple Leaf Silber, Canadian Wildlife |
United States Mint (U.S. Mint) | USA | American Eagle Silber, America the Beautiful |
The Perth Mint | Australien | Lunar I & II, Australian Koala, Kookaburra |
Casa de Moneda de Mexiko | Mexiko | Libertad |
The Royal Mint | Großbritannien | Britannia Silber |
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