Der Wiener Philharmoniker Gold ist die auflagenstärkste Anlagemünze Europas. Er wird seit 1989 von der Münze Österreich AG geprägt und ist vor allem bei Anlegern in Europa, Nordamerika und Japan beliebt. Laut des World Gold Council war der Wiener Philharmoniker Gold in den Jahren 1992, 1995, 1996 und 2000 die meistverkaufte Goldmünze der Welt.
Der Name der Münze leitet sich von deren Motiv ab, dem weltberühmten Orchester Wiens. Im Sprachgebrauch haben sich aber inzwischen auch Bezeichnungen wie „Philharmoniker“, „Phil“ oder „Harmony“ durchgesetzt.
Seit 2008 wird der Wiener Philharmoniker auch in Silber geprägt, Anfang 2016 nahm die Münze Österreich eine Platinversion des Philharmonikers in ihr Programm auf.
Geschichte
Die Geschichte des Wiener Philharmonikers beginnt im November 1988. Zu diesem Zeitpunkt ermöglichte eine Gesetzesänderung in Österreich erstmals die Ausgabe reiner Goldmünzen. Für das Motiv setzte sich die Idee durch, eine Münze zu entwerfen, welche die Musikkultur Österreichs repräsentiert.
Für dieses Vorhaben schien das weltberühmte Orchester „Wiener Philharmoniker“ wie geschaffen, doch dessen Mitglieder lehnten das Angebot zunächst ab. Glücklicherweise konnte die damalige Vorsteherin des Orchesters die Musiker von der Idee überzeugen und der Weg für den ersten Wiener Philharmoniker in Gold war frei.
Das bislang unveränderte Design des Wiener Philharmonikers stammt von Thomas Pesendorfer, dem heutigen Chefgraveur der Münze Österreich. Dieser hat im Laufe seiner Karriere zahlreiche Auszeichnungen für seine Münzdesigns erhalten.
Die erste Prägung der neuen Anlagemünze erfolgte im Jahr 1989. Der Wiener Philharmoniker Gold wurde zunächst nur in den Stückelungen 1 Unze und 1/4 Unze geprägt, 1991 kamen die Feingewichte 1/2 Unze und 1/10 Unze hinzu.
Von 1989 bis 2001 wurde die Wiener Philharmoniker Goldmünze mit einem Nennwert in Österreichischen Schilling geprägt. Seit 2002 ist das Nominal der Münze in Euro angegeben. Der Wiener Philharmoniker ist damit die bislang einzige Anlagemünze mit einem Euro-Nennwert
Merkmale
Der Wiener Philharmoniker Gold ist in den Stückelungen 1 Unze, 1/2 Unze, 1/4 Unze und 1/10 Unze erhältlich. Seit 2014 gibt es ihn auch mit dem Feingewicht 1/25 Unze. Alle Münzen werden in Stempelglanz-Qualität mit einer Feinheit von 999,9/1000 geprägt und haben einen geriffelten Rand.
Der Nennwert der Münzen liegt je nach Feingewicht zwischen 4 und 100 Euro bzw. zwischen 200 und 2000 Österreichischen Schilling bei Exemplaren, die vor 2002 geprägt wurden.
Münzgröße
Nominal
Feingewicht
Durchmesser
Münzdicke
1 Unze
100 EUR (2000 Schilling)
31,10 g
37 mm
2,0 mm
1/2 Unze
50 EUR (1000 Schilling)
15,55 g
28 mm
1,6 mm
1/4 Unze
25 EUR (500 Schilling)
7,78 g
22 mm
1,2 mm
1/10 Unze
10 EUR (200 Schilling)
3,12 g
16 mm
1,2 mm
1/25 Unze
4 EUR
1,24 g
13 mm
1,2 mm
Entwurf
Avers werden acht wichtige Instrumente des Orchesters gezeigt. Fünf Streichinstrumente sind im vorderen unteren Bereich platziert. Dahinter, im oberen Münzteil, sind ein Horn, ein Fagott und eine Harfe zu sehen. Diese werden von dem Schriftzug „Wiener Philharmoniker“ umrahmt.
Revers ist die bekannte Orgel aus dem goldenen Saal des Wiener Musikvereins dargestellt. Trotz Veränderung technischer Art blieb das Erscheinungsbild immer unverändert. Der Schriftzug „Republik Österreich“ befindet sich im Halbkreis auf der oberen Hälfte der Goldmünze. Unter der Orgel sind waagerecht das Feingewicht, die Feinheit und das Prägejahr angegeben. Am unteren Münzrand ist der Nennwert zu sehen.
Besonderheiten
Mit dem 1. Januar 2002 wurde der Nennwert des Wiener Philharmonikers von Österreichischen Schilling in Euro angepasst. Dieser Umstand führt dazu, dass Exemplare mit Prägejahr 2001 und Nennwert in Schilling besonders begehrt sind, da ein Großteil dieser Münzen wegen dem bevorstehenden Wechsel aus dem Verkehr gezogen wurde. Dieser Wiener Philharmoniker hat als einziger einen Sammlerstatus.
Wenn man die Verkäufe der Goldmünzen von 1989 bis 2004 zusammenrechnet, kommt man auf 5,6 Millionen Unzen. Anlässlich dieses Erfolgs brachte die Münze Österreich zum 15-jährigen Jubiläum eine 1.000 Unzen (31,103 kg) schwere Goldmünze heraus. Geprägt wurden 15 Stück mit einem Nennwert von 100.000 Euro. Die Münze hat einen Durchmesser von 37 cm und ist 2 cm dick. Genannt wird sie “Big Phil“.
2009, passend zum 20-jährigen Jubiläum, wurde eine weitere Sonderausgabe geprägt: ein Wiener Philharmoniker Gold mit 20 Unzen Gewicht und einem Nominal von 2.000 Euro. Auflagenhöhe: 6.027 Exemplare.