Francs (Frankreich)

Währung: Französischer Franc (FR)
Land: Französische Republik
Herausgeber: verschiedene
Prägestätte: verschiedene
Prägezeichen: verschiedene
Feinheit: 900/1000
Karat: 21
Legierungsanteile: Kupfer
Stückelung 2,9 g; 5,81 g; 11,61 g; 14,52 g;
Versionen: Stempelglanz
Silbermünze: text
20 Francs Goldmünze Napoleon III.

Aktuelle Francs (Frankreich) Preise

GewichtAnbieterPreis
1,45 gESG Edelmetall-Service214,44 EUR
2,9 gESG Edelmetall-Service252,18 EUR
5,81 gLeihhaus Lohmann480,00 EUR
6,44 gGold-Silber-Muenzen-Shop557,25 EUR
11,61 gESG Edelmetall-Service1.046,84 EUR
12,66 gHeubach Edelmetalle1.153,66 EUR
1/2 ozGold-Silber-Muenzen-Shop1.340,42 EUR
14,52 gESG Edelmetall-Service1.345,62 EUR
15,64 gGold-Silber-Muenzen-Shop1.353,31 EUR
29 gMünzen Müller2.775,00 EUR

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Die Franc Goldmünzen waren die Kurantmünzen Frankreichs im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Von 1865 bis 1914 wurden sie nach den Vorgaben der Lateinischen Münzunion geprägt, die von Frankreich initiiert worden war. Die Motive auf den Goldmünzen spiegeln die wechselvolle Geschichte Frankreichs wider – das Münzbild wechselte im Prägezeitraum mehr als ein halbes Dutzend Mal.

Von allen Goldmünzen aus dieser Zeit wurde das 20-Francs-Stück am häufigsten geprägt. Dessen Auflage bewegt sich im zweistelligen Millionenbereich. Aus diesem Grund werden die 20-Francs-Goldmünzen heute mit geringen Aufschlägen auf den Goldpreis gehandelt und als Anlagemünzen verkauft (v. a. mit den Motiven Napoleon III. und Marianne). Ein Sammlerwert ist meistens nicht zu erwarten.

Das französische Währungssystem bestand sowohl aus Gold- als auch aus Silbermünzen. Ein Franc enthielt 4,5 Gramm Feinsilber, das Wertverhältnis von Gold zu Silber wurde auf 1:15,5 festgelegt.

Geschichte

Der Begriff "Franc" existiert schon sehr lange. 1360 wurde unter dem französischen König Johann II. eine Goldmünze eingeführt, die vom Volk "Franc" genannt wurde. Sie trug die Aufschrift "Johannes Dei Gratia Francorum Rex (Johannes von Gottes Gnaden König der Franken).

Zur gesetzlichen Währung Frankreichs wurde der Franc im April 1795. Er folgte auf die Livre und war die erste Dezimalwährung Europas (1 Franc = 100 Centimes). Im März 1803 ließ der damalige Erste Konsul und spätere Kaiser Frankreichs, Napoleon Bonaparte, die ersten 20-Francs- und 40-Francs-Goldmünzen prägen. Auf den Münzen war natürlich Napoleon Bonaparte selbst abgebildet; zuerst mit dem Titel "Premier Consul" (Erster Konsul) und nach seiner Krönung im Jahr 1804 dann mit der Bezeichnung "Empereur" (Kaiser).

1865 gründeten Frankreich (unter Kaiser Napoleon III.), Belgien, Italien und die Schweiz die Lateinische Münzunion. Zum damaligen Zeitpunkt war der Einfluss des französischen Franc auf die Währungen der anderen Staaten bereits deutlich sichtbar. Italien und die Schweiz hatten das Währungssystem Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts übernommen (in Form der Italienischen Lira bzw. des Schweizer Franken). Belgien führte den belgischen Franc nach französischem Vorbild im Jahr 1832 ein. Mit dem Beginn der Währungsunion zog Frankreich die 40-Francs-Stücke ein. Auch alle anderen Münzen, die nicht den Vorgaben des Vertrags entsprachen, wurden aus dem Verkehr gezogen.

Mit dem Ende des zweiten Kaiserreichs und der Ausrufung der Dritten Republik im Jahr 1870 änderte sich nochmals das Motiv auf den Franc-Goldmünzen. Statt des Kaisers waren nun wieder Symbole der Französischen Republik auf den Münzen zu sehen. So zeigten zum Beispiel die 10-Francs- und 20-Francs-Goldmünzen der Republik die Nationalfigur Marianne.

Mit dem Ersten Weltkrieg endete die Lateinische Münzunion praktisch, auch wenn sie formal noch bis zum Dezember 1926 existierte. Der Franc als Währung Frankreichs überlebte den Niedergang der Münzunion sowie die beiden Weltkriege und wurde erst im Jahr 2002 durch die europäische Gemeinschaftswährung Euro ersetzt.

Merkmale

Nach Einführung des Franc im April 1795 wurden zunächst Goldmünzen zu 20 Francs und 40 Francs in Umlauf gebracht. Später kamen dann Goldmünzen zu 5 Francs, 10 Francs, 50 Francs und 100 Francs hinzu. Die ehemaligen französischen Kurantmünzen haben eine Feinheit von 900/1000.

Die Maße und das Gewicht der einzelnen Münzen richteten sich ab 1865 nach den Vorgaben der Lateinischen Münzunion. Deswegen entspricht das 20-Francs-Stück der 20-Franken-Goldmünze Vreneli.

NominalFeinheitRaugewichtFeingewichtDurchmesser
100 Francs 900/1000 32,26 g 29,03 g 34 mm
50 Francs 900/1000 16,13 g 14,52 g 29 mm
40 Francs 900/1000 12,90 g 11,62 g 26 mm
20 Francs 900/1000 6,45 g 5,81 g 21 mm
10 Francs 900/1000 3,23 g 2,90 g 18,9 mm
5 Francs 900/1000 1,61 g 1,45 g 16 mm

Entwurf

Die Bildseite der Franc Goldmünzen zeigt die verschiedenen Könige und Kaiser Frankreichs bzw. Symbole und Figuren der Französischen Republik. Diese werden durch eine Umschrift ergänzt, die entweder aus dem Namen und Titel des Herrschers besteht oder aus dem Schriftzug "Republique Francaise".

Auf der Wertseite der Goldmünzen sind ebenfalls unterschiedliche Motive zu sehen. Oft ist ein fast geschlossener Lorbeerkranz abgebildet. Darin befindet sich der Nennwert, auf manchen Ausgaben ist auch das Prägejahr dort angegeben. Einige Ausgaben zeigen auch das jeweilige Wappen des Königs oder Kaisers. Die Währungsbezeichnung Franc wurde in der Regel ausgeschrieben, ansonsten mit einem "F" abgekürzt.

Auf den ersten Ausgaben zur Zeit Napoleons steht auf der Wertseite die Inschrift "Republique Francaise". Auf den Münzen der Zweiten und Dritten Republik ist die Inschrift "Liberte - Egalite - Fraternite" aufgeprägt.

Motive der Franc Goldmünzen

MotivZeitraum
Marianne 1898-1914
Napoleon III. (Louis-Napoleon) 1852-1870
Ceres 1849-1851, 1878-1899
Genius (stehender Engel) 1848-1849, 1871-1913
Louis Philippe I. 1830-1848
Karl X. 1825-1830
Ludwig XVIII. 1814-1824
Napoleon I. (Napoleon Bonaparte) 1803-1814
20 Francs Goldmünze Napoleon III. Bildseite
20 Francs Goldmünze Napoleon III. Wertseite