Zur Schaffung einer einheitlichen Währung für das gesamte Deutsche Kaiserreich erfolgte im Oktober 1871 ein erster Gesetzesentwurf. Als Hauptwährungsmünze war damals noch ein 30-Mark-Stück aus Gold vorgesehen. Weiterhin sollte die Währung aus 20- und 15-Mark-Stücken bestehen.
Deutsche Kaiser (Preußische Könige)
Regierungszeit
Wilhelm I.
1871 bis 1888
Friedrich III.
1888 (99 Tage)
Wilhelm II.
1888 bis 1918
Doch dieser ursprünglichen Überlegung kam man nicht nach, stattdessen prägte man als Hauptwährungsmünze das goldene 10-Mark-Stück („Krone“), dem zunächst erst einmal nur ein 20-Mark-Stück („Doppelkrone“) zur Seite gestellt wurde. Erst zwei Jahre später, im Jahr 1873, wurde die Währung infolge einer Gesetzesänderung um eine weitere Goldmünze erweitert und das 5-Mark-Stück („Halbe Krone“) eingeführt. Die neue Goldmünze konnte sich aufgrund ihrer geringen Größe allerdings kaum durchsetzen, weshalb sie im Jahr 1900 außer Kurs gesetzt wurde.
Zur Einführung der Reichsmark in der Weimarer Republik im Jahre 1924 wurde per Gesetz beschlossen, dass die Goldmünzen des Kaiserreichs weiterhin als gesetzliches Zahlungsmittel fortbestehen sollten. 1938 wurde dieses Gesetz außer Kraft gesetzt. Die Goldmünzen mussten der Reichsbank zu einem festgelegten Kurs angeboten werden. Infolgedessen wurde der Besitz der goldenen 10- und 20-Mark-Stücke für illegal erklärt.
Nominal
Feingehalt
Feingewicht
Raugewicht
Durchmesser
5 Mark
900/1000
1,79 g
1,99 g
17,00 mm
10 Mark
900/1000
3,58 g
3,98 g
19,50 mm
20 Mark
900/1000
7,17 g
7,96 g
22,50 mm
Entwurf
Auf dem Avers wurde auf allen Goldmünzen einheitlich der Reichsadler geprägt. Dieses Motiv wurde im Laufe der Zeit zweimal angepasst. So wurde zunächst die Abkürzung „M.“ für „Mark“ ausgeschrieben und später dann auch die Größe des Reichsadlers verändert (vergrößert).
Der Revers konnte von den Staaten des Deutschen Kaiserreichs selbst gestaltet werden. Bis auf die freien Städte (Bremen, Hamburg und Lübeck), die das Stadtwappen auf ihre Münzen prägten, wurde in der Regel das Porträt des jeweils regierenden Herrschers abgebildet.
Nominal
Prägejahre
5 Mark
1877 bis 1878
10 Mark
1872 bis 1914
20 Mark
1871 bis 1915
Heute werden die 10-Mark- und 20-Mark-Goldmünzen Preußens mit Wilhelm I. und II. als Anlagemünzen verkauft und sind bei Sammlern sehr beliebt. Die Reichsgoldmünzen verfügen über einen geprägten Rand, welches ein Merkmal ist, dass sie außergewöhnlich schwer fälschen lässt. Seltene Jahrgänge sowie gute Erhaltungen tauchen sehr selten im freien Handel auf.