Im Jahr 1892 führte Österreich-Ungarn mit der Österreichischen Krone erstmals eine Goldwährung ein. Diese löste den Gulden ab, der auf einem Silberstandard beruhte. In der Umgangssprache wurden die Goldmünzen der neuen Währung (10 und 20 Kronen) als Goldkronen bezeichnet. In der ungarischen Reichshälfte hieß die Währung Korona.
Laut ihren Statuten war die Österreichisch-ungarische Nationalbank dazu verpflichtet, an ihren Hauptstellen in Wien und Budapet jederzeit Banknoten in Metallgeld umzutauschen. Dies musste aber nicht zwingend Gold sein; auch der Umtausch in Scheidemünzen aus Silber, Neusilber oder Bronze war zulässig.
Im täglichen Zahlungsverkehr unterlagen die Goldkronen häufig einem heimlichen Aufgeld (Agio). Dies war der Tatsache geschuldet, dass sich deutlich mehr Papiergeld als Goldmünzen im Umlauf befand. Geprägt wurden die Goldkronen bis zum Jahr 1914.
Die heutigen Goldkronen, die Fachhändler und Banken zu Anlagezwecken verkaufen, sind offizielle Nachprägungen dieser historischen Goldmünze. Die Münze Österreich produziert die Neuauflage der Goldkrone. Alle Nachprägungen erscheinen mit der Jahreszahl 1915. Hier finden Sie den aktuellen Goldpreis für Österreich.
Merkmale
Die historischen Goldkronen Österreich-Ungarns wurden in den Stückelungen zu 10, 20 und 100 Kronen in Umlauf gebracht. Die Feinheit der Münzen betrug 900/1000, das Feingewicht orientierte sich am Nennwert und lag zwischen 3,05 g (10 Kronen) und 30,49 g (100 Kronen).
Nominal
Feinheit
Raugewicht
Feingewicht
Durchmesser
10 Kronen
900/1000
3,39 g
3,05 g
19,00 mm
20 Kronen
900/1000
6,78 g
6,10 g
21,00 mm
100 Kronen
900/1000
33,88 g
30,49 g
37,00 mm
Das 10-Kronen-Stück wurde bis 1911 geprägt, die Goldmünze zu 20 Kronen bis 1914. Zusätzlich wurde im Jahr 1908 erstmals eine Goldmünze zu 100 Kronen ausgegeben. Anlass war das 60-jährige Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph I.
Die Münze Österreich produziert die offiziellen Nachprägungen der 10-, 20-, und 100-Kronen-Goldmünzen mit denselben Merkmalen wie ihre historischen Vorbilder.
Nominal
Originalkrone
Nachprägung
10 Kronen
1892 bis 1911
1912 bis 1992
20 Kronen
1892 bis 1914
1915 bis 1989
100 Kronen
1908 bis 1914
1915 bis 1988
Entwurf
Auf dem Avers ist das Porträt des Kaisers Franz Joseph I. abgebildet. Umrandet wird dies von der abgekürzten lateinischen Umschrift „FRANC IOS I D G IMP AVSTR REX BOH GAL ILL ETC ET AP REX HVNG“, was ins Deutsche übersetzt „Franz Joseph I. von Gottes Gnaden Kaiser von Österreich und König von Böhmen, Galizien und Illyrien sowie apostolischer König von Ungarn“ bedeutet.
Seit 1910 ist unter dem Bildnis des Kaisers der Stempelschneider "ST. SCHWARTZ" (Stefan Schwartz) zu finden. Er wurde am 20. August 1851 in Ungarn geboren und starb am 31. Juli 1924 als berühmter Bildhauer und Medailleur in Österreich.
Der Revers zeigt das österreichische Staatswappen, den bekrönten Habsburger Doppeladler sowie den Nennwert der Goldkrone. Der Rand der Goldmünze ist mit Arabesken versehen.