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Für Anleger, die erstmals in Silber investieren, ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Gold und Silber zu kennen, da diese sich direkt auf den Preis von Anlagesilber auswirken. In Deutschland unterliegt der Kauf von Silberbarren und -münzen dem vollen Mehrwertsteuersatz von 19 %, während Anlagegold steuerfrei erhältlich ist. Allerdings gibt es Sonderregelungen für Silbermünzen, die es ermöglichen, beim Kauf mehr Edelmetall für das investierte Kapital zu erhalten.
Ein gemeinsamer Aspekt beider Edelmetalle ist die Möglichkeit des anonymen Erwerbs beim Edelmetallhändler vor Ort bis zu einem Betrag von 1.999,99 Euro. Diese Form des Kaufs wird als Tafelgeschäft bezeichnet. Bei Käufen über 2.000 Euro ist gemäß Geldwäschegesetz die Vorlage eines gültigen Personalausweises oder Reisepasses erforderlich.
Historischer Wert:
Seit seiner Entdeckung vor mehreren tausend Jahren findet Silber vielfältige Verwendung. Ähnlich wie Gold wurde es im Tauschhandel eingesetzt. Nach der Prägung erster Münzen um 600 v. Chr. waren Silbermünzen zeitweise wertvoller als Goldmünzen. Im deutschen Sprachraum waren bis 1871 Kurantmünzen aus Silber im Umlauf. Mit Einführung des Goldstandards variierte der Silberpreis abhängig von Angebot und Nachfrage. Das Verhältnis zwischen Gold- und Silberwert schwankte in den letzten drei Jahrhunderten zwischen 10:1 und 100:1. Aktuell liegt es bei etwa 98:1 (Stand: April 2025).
Wirtschaftlicher Wert:
Rund 58 % der jährlichen Silbernachfrage entfallen auf die Industrie, insbesondere die Elektro- und Automobilbranche. In jedem Auto ist etwa eine Unze Silber verbaut. Zudem wird Silber in Metalllegierungen, der Fotografie, bei Spiegelbeschichtungen sowie aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften in Kosmetik und Medizin verwendet. Viele Arztbestecke sind silberbeschichtet und liefern damit einen hohen
Schutz vor Infektionen, ebenso wie spezielle Wundauflagen.
Zukünftiger Wert:
Silber ist eine endliche Ressource, die etwa 20-mal häufiger in der Erdkruste vorkommt als Gold. Die steigende industrielle Nachfrage, insbesondere aus Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien, erhöht den Bedarf. Ein wachsendes Anwendungsfeld ist die Solarindustrie, die Silber in Form von Nanoteilchen und Pasten für Solarzellen nutzt. Im Jahr 2000 betrug die Silbernachfrage der Photovoltaik-Branche etwa 31 Tonnen; 2008 waren es bereits 590 Tonnen. Zukunftstechnologien wie KI werden voraussichtlich einen entscheidenden Anteil an der weltweit steigenden Silbernachfrage haben.
Ein Investment in Silber mag kurzfristig keine hohen Gewinne bringen, bietet jedoch langfristig Entwicklungspotenzial. Neben Gold ermöglicht Silber eine breitere Diversifikation des Portfolios. Silber als Wertspeicher ermöglicht es, in finanziellen Engpässen flexibel zu reagieren, ohne größere Goldbestände veräußern zu müssen.
Physisches Silber:
Silber kann in verschiedenen Formen erworben werden:
Stückelung beachten:
Beim Kauf von Silber ist die Stückelung entscheidend. Größere Barren haben in der Regel einen geringeren Aufschlag auf den Silberpreis als kleinere. Ein 1-Kilogramm-Barren ist beispielsweise günstiger als zehn 100-Gramm-Barren. Andererseits muss bei der Anlageplanung auch ein möglicher Wiederverkauf berücksichtigt werden. Anleger sollten daher die Stückelung so wählen, dass bei Bedarf ein Teil des Silbers verkauft werden kann, ohne gleich den großen 5-Kilogramm-Barren zum Edelmetallhändler bringen zu müssen.
Silbermünzen:
Anlagemünzen sind in verschiedenen Größen erhältlich, wobei die Feinunze (31,10 g) Standard ist. Bekannte Münzen sind der Maple Leaf, der Wiener Philharmoniker und der American Silver Eagle. Diese sind weltweit anerkannt und leicht handelbar.
Münze | Land | Nominal | Feinheit | Größen |
---|---|---|---|---|
Maple Leaf Silber | Kanada | Kanadischer Dollar | 999,9/1000 | 1 Unze |
Wiener Philharmoniker Silber | Österreich | Euro | 999/1000 | 1 Unze |
American Silver Eagle | USA | US-Dollar | 999/1000 | 1 Unze |
Silberbarren:
Silberbarren gibt es in Größen von 1 g bis 15 kg. Besonders anerkannt sind Barren von Herstellern, die auf der "Good Delivery List" der London Bullion Market Association (LBMA) stehen, wie Argor-Heraeus, Heraeus und Umicore. Hinzu kommt eine lange Liste von Herstellern; Edelmetallhändler verfügen oft über eine große Auswahl an deutschen und ausländischen Silberbarrenproduzenten.
Neben dem klassischen Silberbarren gibt es weitere Varianten wie den
Tafelbarren, den Münzbarren und die Münzstange. Die beiden letzteren
Produkte sind mit einem Nennwert versehen und damit gesetzliches
Zahlungsmittel in ihrem jeweiligen Ausgabeland.
Hersteller | Land |
---|---|
Argor-Heraeus | Schweiz |
DODUCO | Deutschland |
Heraeus | Deutschland |
Johnson Matthey | USA |
PAMP SA | Schweiz |
Umicore | Belgien |
Valcambi S.A. | Schweiz |
Im Gegensatz zu Anlagegold, das von der Mehrwertsteuer befreit ist, unterliegt der Kauf von Silberprodukten in Deutschland dem vollen Mehrwertsteuersatz von 19 %. Bis Ende 2013 galt für Silbermünzen ein ermäßigter Steuersatz von 7 %, der 2014 abgeschafft wurde.
Wer physisches Silber kaufen
möchte, sollte dabei stets die Mehrwertsteuer im Hinterkopf haben. Denn
da Silberbarren grundsätzlich mit den vollen 19 Prozent belegt werden
(Ausnahme: Münzstangen und Münzbarren), erhält man beim Erwerb von
Silberanlagemünzen oft mehr Edelmetall für sein Geld. Besonders bei
Kleinbarren zwischen 1 und 100 Gramm werden hohe Aufgelder auf den
Spotpreis fällig. Erst bei mittleren bis hohen Gewichten zwischen 250
und 1.000 Gramm erreichen Silberbarren ein akzeptables Preisniveau.
Der Silberpreis wird maßgeblich durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage bestimmt. Ein zentraler Einflussfaktor ist dabei der US-Dollar-Kurs, da Silber international in dieser Währung gehandelt wird. Generell kann man davon ausgehen, dass der Silberkurs steigt, wenn der
US-Dollar an Wert verliert.
In Zeiten erhöhter Inflation zeigt Silber seine Stärken als krisensicherer Wertspeicher. Darüber hinaus beeinflussen auch der Goldpreis sowie die industrielle Silbernachfrage – etwa aus der Elektronik-, Photovoltaik- oder Automobilbranche – den Kursverlauf. Aufgrund dieser vielfältigen Einflussgrößen kommt es beim Silberpreis häufig zu starken Schwankungen. Im Vergleich zu Gold ist der Silbermarkt daher deutlich volatiler
Wenn vom „Silberpreis“ die Rede ist, ist in der Regel der Spotpreis gemeint – auch Kassakurs genannt. Er steht für den aktuellen Marktpreis einer Feinunze Silber (31,10 g) bei sofortiger Lieferung. Charakteristisch für Spotgeschäfte ist die Erfüllung innerhalb von maximal zwei Börsentagen. Längere Laufzeiten zählen bereits zum Terminmarkt.
Silber wird an mehreren bedeutenden Börsen weltweit gehandelt:
Der Spotpreis wird nicht zentral an einer einzelnen Börse oder von einem elektronischen Handelssystem ermittelt. Es handelt sich dabei vielmehr um einen Durchschnittswert, der sich aus verschiedenen Daten zusammensetzt: dem Kurs, zu dem der letzte Handel realisiert wurde, dem günstigsten aktuellen Preis für eine Feinunze Silber sowie dem derzeit dafür vorliegenden Höchstgebot.
Anlagemünzen oder -barren aus Silber zu kaufen bedeutet, in den Metallwert des Produkts zu investieren. Beim Erwerb von physischem Silber setzt sich der Endpreis aus mehreren Bestandteilen zusammen:
Das Aufgeld variiert je nach Produkt und Stückelung. Silbermünzen mit einem Feingewicht von 1 Unze gelten als besonders attraktiv, da sie häufig differenzbesteuert angeboten werden können. Das reduziert die Steuerlast und damit den Gesamtpreis.
Silberbarren hingegen unterliegen in der Regel dem vollen Mehrwertsteuersatz. Erst ab einer Stückelung von 1 Kilogramm – oder bei größeren Investitionssummen – gleichen sich Preisvorteile durch das geringere Aufgeld aus, wodurch Barren zur lohnenden Alternative werden.
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