Edelmetalle werden seit Jahrtausenden geschätzt und verarbeitet. Besonders Gold und Silber dienten schon früh als Tauschmittel, Währung sowie als Material für Schmuck und religiöse Artefakte.
Heute kommt ein weiterer Aspekt hinzu: der industrielle Einsatz. Vor allem Silber und die Platinmetalle finden breite Anwendung in technischen Produkten und Verfahren – etwa in der Elektronik, Medizintechnik oder Katalyse.
Trotzdem behalten Edelmetalle, insbesondere Gold, ihre Bedeutung als Wertspeicher und universell anerkanntes Zahlungsmittel – und gelten nicht nur in wirtschaftlich unsicheren Zeiten als sichere Investition.
Zu den bedeutendsten Vertretern der Edelmetalle zählen Gold, Silber sowie die Platingruppenmetalle, insbesondere Platin und Palladium. Ihre herausragende Eigenschaft ist die hohe Korrosionsbeständigkeit – Edelmetalle oxidieren an der Luft kaum oder gar nicht. Damit unterscheiden sie sich deutlich von unedleren Metallen wie beispielsweise Eisen.
Ein weiteres Merkmal ist ihre geringe Härte und leichte Verformbarkeit, was eine gute Bearbeitbarkeit ermöglicht. Edelmetalle sind außerdem dauerhaft, gleichartig und beliebig teilbar. Sie lassen sich jederzeit wieder einschmelzen und erneut verwenden.
Diese physikalischen Eigenschaften – in Kombination mit der natürlichen Seltenheit – machten Edelmetalle in der Geschichte zu praktischen Tausch- und Währungsmitteln.
Element | Chemisches Symbol | Schmelzpunkt | Siedepunkt | Dichte |
---|---|---|---|---|
Gold | Au (= lat. Aurum) | 1.064 °C | 2.970 °C | 19,32 g/cm³ |
Silber | Ag (= lat. Argentum) | 961 °C | 2.210 °C | 10,49 g / cm³ |
Platin | Pt | 1.768 °C | 3.827 °C | 21,45 g/cm³ |
Palladium | Pd | 1.554 °C | 2.963 °C | 12,02 g / cm³ |
Gold besitzt eine hohe Dichte und ist zugleich erstaunlich weich und dehnbar. Um es härter und widerstandsfähiger zu machen, wird es oft mit Kupfer, Silber oder Palladium legiert. Beliebte Goldlegierungen im Schmuckbereich sind Rotgold und Weißgold.
Silber zeichnet sich durch die höchsten Reflexionseigenschaften aller Metalle aus und ist der beste Wärme- und Stromleiter unter ihnen. Wie Gold ist es sehr weich und dehnbar. Zudem verfügt Silber über antibakterielle Eigenschaften, wirkt geruchshemmend und ist hautschonend. Zur Erhöhung des Härtegrads wird es häufig mit Kupfer legiert. Eine Besonderheit ist die Bildung einer Patina, die durch Schwefelwasserstoff in der Luft entsteht – sie lässt Silber regenbogenfarben oder schwarz anlaufen. Bei Münzen kann dies ein gewünschter Effekt sein, bei Schmuck oder Besteck hingegen meist unerwünscht.
Platin ist von Natur aus härter als Gold und dadurch stabiler. Durch Legierungen mit anderen Platingruppenmetallen lässt sich seine Festigkeit zusätzlich steigern. Poliertes Platin erhält einen charakteristischen, intensiven Glanz.
Palladium ist eng mit Platin verwandt, jedoch reaktionsfreudiger. Dennoch zeigt auch Palladium die typische Eigenschaft von Edelmetallen: Es reagiert bei Raumtemperatur nicht mit Sauerstoff. In feinverteilter Form ist es ein ausgezeichneter Katalysator – daher findet es vorrangig in der Automobilindustrie Anwendung.
Der Feingehalt beschreibt den Edelmetallanteil eines Gegenstandes – etwa bei Barren, Münzen oder Schmuckstücken – und wird in Promille (Tausendstel des Gesamtgewichts) angegeben. Ein Feingehalt von 999 oder 999,9 Promille gilt als die höchste Reinheit, die im regulären Handel erhältlich ist. Noch höhere Reinheiten sind technisch möglich, aber nur mit großem Aufwand realisierbar.
Bei Gold wird der Feingehalt häufig in Karat (kt oder C) angegeben. Die Einteilung erfolgt in 24 Teile: 24 Karat entsprechen reinem Gold – wobei dies in der Praxis nur theoretisch erreichbar ist, da minimale Unreinheiten meist verbleiben. Anlagegold besitzt in der Regel einen sehr hohen Feingehalt von 99,9 % (24 kt) oder sogar 99,99 %.
Der Begriff "Feinheit" wird auch bei Edelmetallmünzen und -barren verwendet. Er bezeichnet das Verhältnis zwischen dem Feingewicht (reiner Edelmetallanteil) und dem Raugewicht (Gesamtgewicht des Stücks).
Edelmetalle, allen voran Gold und Silber, wurden bereits vor Jahrtausenden abgebaut und verarbeitet. Der Goldabbau ist seit der frühen Kupferzeit nachgewiesen. Als bislang älteste bekannte Goldartefakte gelten etwa 3.000 Objekte aus dem Gräberfeld von Warna in Bulgarien, datiert auf 4600–4300 v. Chr.
Schon früh erlangten Edelmetalle Bedeutung als Währungsmittel. Im 6. Jahrhundert v. Chr. ließ König Kroisos von Lydien die ersten Münzen aus Gold und Silber – prägen. Zeitgleich begannen die Griechen mit der Herstellung von Silbermünzen wie den Drachmen. Die Motive der ersten Münzen zeigten Tierbilder und wurden von vielen griechischen Stadtstaaten (Polis) geprägt. Auch in Indien sowie bei den Kelten (ab dem 3. Jahrhundert v. Chr.) wurden Goldmünzen als Zahlungsmittel verwendet.
In Mitteleuropa führte Karl der Große um 792/793 eine einheitliche Silberwährung ein: Ein karolingisches Silberpfund (etwa 406,5 g) entsprach 20 Schillingen bzw. 240 Pfennigen. Zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert setzten sich in vielen Teilen des deutschsprachigen Raums die Brakteaten durch – dünne, einseitig geprägte Silbermünzen mit kunstvollen Motiven, auch als Hohlpfennige bekannt. Später entstand der Groschen – eine massivere und physisch stabilere Silbermünze mit höherem Wert, die sich ab dem späten 13. Jahrhundert etablierte und als Meilenstein in der Entwicklung des Münzprägung galt.
Im Mittelalter gewann auch Gold an monetärer Bedeutung – nicht zuletzt durch die Kreuzzüge und den aufblühenden Fernhandel. Städte wie Florenz und Venedig prägten im 13. Jahrhundert wertvolle Goldmünzen wie Gulden und Dukaten. Edelmetalle aus der „Neuen Welt“ – insbesondere Gold aus Lateinamerika – gelangten im Zuge der kolonialen Expansion Spanien nach Europa und förderten die Goldprägung zusätzlich.
Wichtige Strukturen für den Handel mit Edelmetallen entstanden in London:
Die größte Rolle als Umlaufwährung spielte Gold mit dem Übergang vom Bimetallismus zum reinen Goldstandard. Nur noch Kurantmünzen aus Gold zirkulierten – etwa die Reichsgoldmünze (Deutschland), der Sovereign (Großbritannien) oder das Goldvreneli (Schweiz).
Später löste die Goldkernwährung den direkten Metallgeldumlauf ab. Banknoten konnten gegen Gold eingetauscht werden. Diese Einlösungspflicht erlosch mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 in den kriegführenden Staaten, um die Kriegsfinanzierung durch Geldschöpfung zu ermöglichen
1933 verließ die USA den Goldstandard, verbot privaten Goldbesitz und versuchte so, der Deflation entgegenzuwirken. Weitere Länder wie Kanada, Argentinien oder die Philippinen folgten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde mit dem Bretton-Woods-System eine internationale Währungsordnung geschaffen, die vom US-Dollar bestimmt war. Im Rahmen dieses Systems, das auf einem festen Wechselverhältnis zwischen dem US-Dollar und allen anderen Währungen basierte, wurde das Tauschverhältnis zwischen dem Dollar und einer Unze Gold festgelegt. Dieser Kurs betrug 35 Dollar.
Die US-Notenbank (Fed) verpflichtete sich, die Dollarreserven anderer Mitgliedstaaten zum vereinbarten Kurs gegen Gold umzutauschen. Dieses System endete mit der Entscheidung der US-Regierung 1971, die nominale Goldbindung des Dollars einseitig aufzulösen. Die festen Wechselkurse wurden daraufhin 1973 freigegeben.
Ein Meilenstein: 1967 wurde der südafrikanische Krügerrand eingeführt – die erste Anlagemünze aus Gold. Obwohl offizielles Zahlungsmittel, war sie von Beginn an für Investmentzwecke gedacht.
1975 verschwand mit dem 5-DM-Silberadler die letzte Silbermünze aus dem deutschen Geldumlauf. Goldmünzen waren bereits seit 1918 nicht mehr im Umlauf – Edelmetalle spielten im Alltag als Zahlungsmittel fortan keine Rolle mehr.
Nicht alle Edelmetalle hatten dieselbe historische Bedeutung wie Gold oder Silber:
Platin wurde schon um 3000 v. Chr. von den Ägyptern verwendet, galt aber im 17. Jh. bei den Spaniern als „unreifes Gold“.
Russland prägte zwischen 1828 und 1845 Platinmünzen (3, 6, 12 Rubel), die wegen ihrer Hitzebeständigkeit bei der Landbevölkerung beliebt waren, da sie aufgrund des hohen Schmelzpunktes nach einem Hausbrand unversehrt aus der Asche geborgen werden konnten
Palladium, 1803 entdeckt, kam 1966 erstmals in Sierra Leone als Münzmetall zum Einsatz. Die erste offizielle Palladiummünze erschien in Tonga, anlässlich der Krönung von König Taufaʻahau Tupou IV.
Heute werden Platin und Palladium vor allem industriell genutzt – etwa in der Autoindustrie oder Elektrotechnik.
Die folgende Tabelle zeigt die weltweite Nachfrage nach Gold, Silber, Platin und Palladium, unterteilt nach Schmuck, industrieller Verwendung, privater Anlegernachfrage und sonstiger Nachfrage. Wo möglich, werden aktuelle Zahlen für das Jahr 2024 angegeben; andernfalls sind die aktuellsten verfügbaren Jahresdaten (2023) aufgeführt.
Die Werte sind in Tonnen angegeben (t). Quellen sind u. a. der World Gold Council, die World Silver Survey (Metals Focus), sowie Berichte des World Platinum Investment Council (WPIC) und Johnson Matthey:
Edelmetall | Schmuck | Industrielle Nachfrage | Privatanleger | Sonstige Nachfrage |
---|---|---|---|---|
Gold | 1.877 t | 326 t | 1.186 t | 1.045 t(v. a. Zentralbanken) |
Silber | 6.317 t | 20.370 t | 7.564 t | 2.900 t(Silberwaren, Fotografie) |
Platin | 58 t | 183 t | 8 t | - |
Palladium | 4 t | 288 t | 1 t | - |
Ein erheblicher Teil des weltweit geförderten Goldes wird traditionell zur Herstellung von Schmuck verwendet. 2024 ging der Anteil des Schmucksektors im Vergleich zum Vorjahr um 9 % zurück. Trotz dieses Rückgangs bleibt die Schmuckindustrie ein bedeutender Markt für Gold – mit den wichtigsten Absatzregionen in Indien und China.
Auch Silber zählt zu den beliebten Schmuckmaterialien. 2024 stieg die Silberschmucknachfrage weltweit um 6 %, wobei vor allem Indien als wachstumsstärkster Markt hervorstach. Die Nachfrage nach Silber in der Schmuckherstellung liegt mengenmäßig deutlich über der von Platin oder Palladium.
Platin wird ebenfalls zur Schmuckproduktion eingesetzt, wenngleich auf niedrigerem Niveau als Gold oder Silber, aber mit wachsendem Anteil insbesondere in Indien, Europa und Nordamerika.
Traditionell spielt Palladium im Schmucksegment eine untergeordnete Rolle, wird jedoch punktuell in Legierungen und Designschmuck verwendet.
Gold wird in der Industrie nur in vergleichsweise geringem Umfang verwendet. Klassische Anwendungsfelder sind nach wie vor Zahnfüllungen und Zahnersatz. Zudem findet Gold in der Elektrotechnik Verwendung, etwa für vergoldete Steckverbindungen auf Platinen, da es ausgezeichnete Leit- und Korrosionsschutzeigenschaften besitzt. Auch bei der Herstellung von optischen Geräten spielt Gold eine Rolle.
Silber gilt als klassisches Industriemetall:
Über die Hälfte des weltweit geförderten Silbers werden industriell verbraucht. Es kommt vor allem in der Elektro- und Automobilindustrie zum Einsatz, da es sich durch eine besonders hohe elektrische Leitfähigkeit auszeichnet. So ist in fast jedem Auto etwa eine Unze Silber verbaut. Auch in der Raumfahrttechnik sowie bei der Herstellung von Solaranlagen gewinnt Silber zunehmend an Bedeutung.
In der Fotografie wird es nach wie vor im Rahmen der Bildentwicklung genutzt. Aufgrund seiner exzellenten Reflektionseigenschaften wird Silber auch zur Spiegelbeschichtung verwendet. Zudem wirkt es antibakteriell und findet deshalb Anwendung in der Medizin und Kosmetik – etwa in silberbeschichteten medizinischen Instrumenten oder Wundauflagen, die einen erhöhten Infektionsschutz bieten.
Wie Silber und Palladium besitzt auch Platin dank seiner physikalischen Eigenschaften ein breites industrielles Einsatzspektrum. Etwa 64 Prozent der jährlichen Platinnachfrage entfallen auf industrielle Anwendungen. Das Edelmetall ist ein zentraler Bestandteil von Fahrzeugkatalysatoren, kommt aber auch als Katalysator zur Herstellung von Salpetersäure zum Einsatz. Da es keine Flammenfärbung erzeugt, wird Platin häufig für Laborgeräte verwendet. Weitere Einsatzgebiete sind Thermoelemente, Schmelztiegel zur Glasverarbeitung sowie medizinische Implantate wie Herzschrittmacher.
Auch Palladium wird überwiegend für Katalysatoren in Kraftfahrzeugen eingesetzt. Rund 69 Prozent des weltweiten Verbrauchs entfallen auf diesen Industriezweig. Palladium ist zudem ein effizienter Katalysator für chemische Reaktionen und daher in der Chemieindustrie unverzichtbar. Darüber hinaus wird es als Material für Zahnimplantate und medizinische Instrumente verwendet. Der Industrieanteil an der gesamten Palladiumnachfrage beträgt etwa 94 Prozent.
Gold bleibt das bevorzugte Edelmetall für Anleger. Im Jahr 2024 erreichte die weltweite Goldnachfrage ein Rekordhoch von 4.974,5 Tonnen, wobei die Investmentnachfrage um 25 % auf 1.179,5 Tonnen anstieg, was etwa 23,7 % der gesamten Goldnachfrage entspricht.
Innerhalb des Investmentsektors verzeichneten Goldbarren und -münzen eine stabile Nachfrage, insbesondere in asiatischen Märkten, während in westlichen Ländern ein Rückgang zu beobachten war.
Zentralbanken setzen weiterhin auf Gold als Währungsreserve und kauften im Jahr 2024 netto 1.045 Tonnen hinzu, was das dritte Jahr in Folge mit Käufen von über 1.000 Tonnen markiert.
Die weltweiten Goldreserven beliefen sich zuletzt auf insgesamt 36.197,3 Tonnen. Die USA halten mit rund 8.133,5 Tonnen die größten Bestände, gefolgt von Deutschland mit etwa 3.352,7 Tonnen.
Silber erfreut sich weltweit großer Beliebtheit bei Anlegern. Im Jahr 2024 wurde die physische Investmentnachfrage nach Silber in Form von Münzen und Barren auf 208 Millionen Unzen (etwa 6.470 Tonnen) geschätzt, was einem Rückgang von 15 % gegenüber den 246 Millionen Unzen im Jahr 2023 entspricht.
Platin und Palladium verzeichnen im Vergleich zu Gold und Silber eine geringere Investmentnachfrage. Für Platin wird erwartet, dass der Markt im Jahr 2024 ein erhebliches Defizit von 995.000 Unzen (etwa 31 Tonnen) aufweist, wobei die Gesamtnachfrage erstmals seit 2019 über 8 Millionen Unzen steigt.
Bei Palladium prognostiziert der World Platinum Investment Council für 2024 und 2025 weiterhin Marktdefizite, bevor ab 2026 Überschüsse erwartet werden, die hauptsächlich auf eine signifikante Zunahme des Palladium-Recyclings zurückzuführen sind.
Die folgende Tabelle listet die neuesten verfügbaren Werte für die weltweite jährliche Minenproduktion von Gold, Silber, Platin und Palladium. Soweit verfügbar, sind bereits Daten für 2024 angegeben (Gold); andernfalls wurden die aktuellsten verlässlichen Zahlen aus 2023 genutzt:
Gold | Silber | Platin | Palladium |
---|---|---|---|
3.661 t(2024) | 25.830 t(2023) | 180 t(2023) | 210 t(2023) |
Gold zählt zu den seltenen Elementen der Erde. Der durchschnittliche Goldgehalt in der Erdkruste beträgt etwa nur 4 Gramm pro 1.000 Tonnen Gestein, wobei dieser Wert je nach Region variiert. Im Jahr 2024 erreichte die weltweite Goldminenproduktion mit 3.661,2 Tonnen ein neues Rekordhoch.
China behauptete seine Position als größter Goldproduzent und war für rund 10 % der globalen Förderung verantwortlich. Australien und Russland folgten auf den Plätzen zwei und drei.
Seit Beginn der Goldförderung wurden insgesamt etwa 205.000 Tonnen Gold gewonnen, was einem Würfel mit einer Kantenlänge von rund 22 Metern entspricht.
Gold kommt überwiegend in gediegener Form vor, das heißt, es liegt in reiner, elementarer Form vor. Man unterscheidet zwischen primären Lagerstätten (Berggold) und sekundären Lagerstätten (Wasch- oder Seifengold). Die tiefste Goldmine der Welt befindet sich in Südafrika und reicht bis in Tiefen von über 4 Kilometern.
Bei der Goldgewinnung werden die Goldanteile mechanisch aus dem Gestein gelöst. Direkt sichtbare Goldfunde in Form von Nuggets oder Goldstaub sind selten. Ein Goldnugget ist ein natürlich entstandener Goldklumpen, der über Millionen von Jahren durch Erosion geformt wurde. Nuggets finden sich häufig in sekundären Lagerstätten wie Sand- und Kiesablagerungen. Meistens sind die Goldanteile jedoch fein im Gestein verteilt und werden mittels Verfahren wie der Cyanidlaugung oder dem Amalgamverfahren extrahiert, die beide erhebliche Umweltbelastungen mit sich bringen.
Silber fällt größtenteils als Nebenprodukt beim Abbau anderer Metalle an. Silbererze treten oft zusammen mit Gold-, Blei-, Zink- oder Kupfererzen auf. Etwa 25 % der globalen Silberproduktion stammen aus reinen Silberminen. Im Jahr 2024 stieg die weltweite Silberförderung um 1 % auf 837 Millionen Unzen (etwa 26.040 Tonnen).
Die wichtigsten Abbaugebiete befinden sich in Nord- und Südamerika sowie in Asien. Mexiko bleibt der weltweit größte Silberproduzent und verteidigte 2024 seinen Spitzenplatz in der globalen Rangliste. Chile und die USA verzeichneten ebenfalls Produktionssteigerungen, während die Förderung in Peru, Argentinien und China zurückging. In Europa ist Polen der größte Silberproduzent.
Im Vergleich zu Gold und Platin kommt Silber etwa 20-mal häufiger in der Erdkruste vor. Dennoch prognostiziert das Silver Institute für 2024 ein weiteres Angebotsdefizit, da die Nachfrage das Angebot übersteigt. Aufgrund der Endlichkeit der Ressourcen gewinnt das Recycling von Silber und anderen Edelmetallen zunehmend an Bedeutung.
Platin und Palladium zählen zu den seltenen Edelmetallen und werden unter erheblichem Aufwand in wenigen Regionen der Erde gefördert..
Platinförderung:
Platin wird heute zum größten Teil als Nebenprodukt bei der Kupfer- und Nickelproduktion gewonnen. Im Jahr 2024 belief sich die weltweite Platinförderung auf 5.766 Tausend Unzen (ca. 179 Tonnen), was einem Anstieg von 3 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Südafrika bleibt mit einer Produktion von 4.132 Tausend Unzen (ca. 128 Tonnen) der führende Produzent, gefolgt von Russland mit 677 Tausend Unzen (ca. 21 Tonnen). Diese beiden Länder dominieren die globale Platinproduktion. Zu den Platinproduzenten gehören außerdem Simbabwe, Kanada und die USA.
Palladiumförderung:
Palladium kommt in der Erdkruste doppelt so häufig vor wie Gold und Platin. Das Edelmetall wird mittlerweile zumeist aus Nickel-, Blei-, Silber- und Kupfererzen gewonnen. Für 2024 wird ein weltweites Palladiumdefizit von 1.281 Tausend Unzen (ca. 40 Tonnen) prognostiziert, hauptsächlich aufgrund reduzierter Minenproduktion und verzögerter Recyclingprozesse. Russland und Südafrika sind die Hauptproduzenten von Palladium, wobei Russland traditionell die Führung innehat.
Südafrika verfügt über die größten bekannten Reserven an Platingruppenmetallen (PGM), zu denen sowohl Platin als auch Palladium gehören. Das Land hält etwa 63.000 Tonnen, was rund 77,7 % der weltweiten Reserven entspricht.
Angesichts der begrenzten geografischen Verteilung und der aufwendigen Gewinnung dieser Edelmetalle gewinnt das Recycling zunehmend an Bedeutung, um den Bedarf zu decken und die Abhängigkeit von Primärquellen zu reduzieren.
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