Zahngold und Dentallegierungen

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Nach dem Entfernen durch den Zahnarzt wird das Zahngold dem Patienten in der Regel ausgehändigt. Zahnersatz wie Brücken, Kronen oder Inlays ist zwar funktional nicht mehr nutzbar, besitzt aber häufig noch einen nicht zu unterschätzenden finanziellen Wert. Neben Gold enthalten viele Legierungen auch Platin, Palladium oder Silber – Edelmetalle, die den Verkauf besonders lukrativ machen können. 

Für den Verkauf kommen vor allem Scheideanstalten oder zertifizierte Goldankäufer infrage, die auf Dentalgold spezialisiert sind.

Was ist Zahngold?

Zahngold bezeichnet goldhaltige Dentallegierungen, die früher als Zahnersatz verwendet wurden. Im Gegensatz zu Schmuck oder Uhren, die häufig in ihrer Form wiederverkäuflich sind, gilt Zahngold stets als Altgold, das recycelt werden muss. Es muss zunächst eingeschmolzen und wiederaufbereitet werden, bevor es weiterverwendet werden kann. Neben Goldlegierungen existieren viele weitere Dentalmetallmischungen mit unterschiedlichen Anteilen an Edelmetallen. In Deutschland sind über 1.000 verschiedene Dentallegierungen offiziell zugelassen – jede mit eigener Zusammensetzung und Wertigkeit.

Zahngold/Dentalgold: Goldzähne und Goldbrücke Zahngold / Dentalgold: Dentallegierungen von Goldzähnen und Goldbrücken enthalten i. d. R. Gold.

Große Preisunterschiede bei Dentallegierungen

Der Wert von Zahngold und anderen Dentallegierungen richtet sich ausschließlich nach dem enthaltenen Materialwert. Einige Dentallegierungen wie Chrom-Cobalt-Molybdän oder Titan sind besonders preisgünstig und enthalten keine wertvollen Edelmetalle. Diese haben einen so geringen Wert, dass sie als Einzelstücke von privat nicht verkäuflich sind. Viele weitere übliche Legierungsmetalle wie Zink, Zinn, Kupfer und Nickel kosten ebenfalls so wenig, dass die geringen Mengen innerhalb einer Dentallegierung so gut wie wertlos sind. In höherwertigen Legierungen finden sich jedoch auch andere Edelmetalle neben Gold, die preislich deutlich ins Gewicht fallen können.

Zu diesen Metallen zählen – sortiert nach steigendem Preis:

  • Silber – deutlich günstiger als Gold
  • Ruthenium – günstiger als Gold
  • Platin – günstiger als Gold
  • Iridium – teurer als Gold
  • Palladium – teurer als Gold
  • Rhodium – deutlich teurer als Gold
Besonders Platin und Palladium – sogenannte Platinmetalle – sind häufig in relevanter Menge in Dentallegierungen verarbeitet.

Wie lässt sich der Wert von Dentallegierungen bestimmen?

Für den Laien ist es nicht möglich, den Marktwert von Zahngold und anderen Dentallegierungen ohne vorherige Kenntnis der enthaltenen Metalle und ihrer genauen Massenanteile zu ermitteln. Eine gute Informationsquelle über die Zusammensetzung einer Dentallegierung ist der Zahnarzt, der das Inlay, die Krone oder die Brücke eingesetzt hat. 

Eine professionelle Analyse der Zusammensetzung ist in einem Edelmetallprüflabor oder bei fachkundig ausgestatteten Edelmetallhändlern (Röntgenspektrometer) möglich. Wenn das Gesamtgewicht und die genaue Zusammensetzung der Legierung bekannt sind, kann der Wert einer Legierung anhand der aktuellen Edelmetallkurse berechnet werden.

Beispielhafte Wertbestimmung einer Zahngold-Brücke (10 g)

Metall Masseanteil (%) Masse (g) Preis pro Gramm Preis
Gold (Au) 40 4,00 100 EUR 400,00 EUR
Silber (Ag) 12,4 1,24 1,15 EUR 1,15 EUR
Palladium(Pd) 39,8 3,98 26,64 EUR 106,02 EUR
Zinn(Sn) 7,5 0,75 nicht vergütet
Sonstige 0,3 0,03 nicht vergütet
Gesamt 100 10 507,17 EUR
Stand Mai 2025

Wo kann man Zahngold und Dentallegierungen am besten verkaufen?

Da Zahngold vor einer Wiederverwendung immer recycelt und aufbereitet werden muss, sind Scheideanstalten oder auf Dentalgold spezialisierte Goldankäufer die beste Anlaufstelle. Diese verfügen über ein eigenes Edelmetall-Prüflabor und führen die Analyse der Legierung direkt vor Ort durch.

Banken kaufen in der Regel kein Zahngold an. Manche Juweliere bieten ebenfalls Zahngold-Ankauf an, jedoch oft mit deutlichen Abschlägen gegenüber spezialisierten Ankäufern.

Edelmetallpreise vs. Schmelzpreise – was Verkäufer wissen sollten

Die in den Medien genannten Preise für Gold, Silber und andere Edelmetalle sind Marktpreise aus dem internationalen Handel. Die Ankaufspreise der Goldankäufer und Scheideanstalten für die in den Dentallegierungen enthaltenen Edelmetalle werden als Schmelzpreise bezeichnet. Sie liegen unter den Marktpreisen des Handels. Dies ist gerechtfertigt.

Die Scheideanstalten bringen die Edelmetalle erst durch die Scheidung in eine wiederverwertbare Form. Ohne diese Leistung wären die Legierungen wertlos. Die Differenz zwischen Marktpreis und Schmelzpreis sollte jedoch nicht zu groß sein. Als Richtwert kann sich der Verkäufer an einem Abschlag von 8-12 % auf den jeweiligen Spotpreis orientieren.