Goldpreis weiter schwach - Warum?

Stand: 09.12.2013

Aufwärts, das war der Trend für den Goldpreis in den letzten 12 Jahren. Scheinbar ist ihm nun nach Veränderung zumute, denn seit Anfang des Jahres ist ein Verlust von 27 Prozent zu verzeichnen und damit steuert der Goldpreis auf das größte Minus seit 30 Jahren zu. Was passiert hier gerade? Warum ist der Preisverfall so drastisch?

 

Die seit Jahren andauernde Finanzkrise, trieb Investoren regelrecht in die Anlageklasse Gold und damit in den "sicheren Hafen". Gold profitierte von der Funktion als Wertspeicher bei der Krise. Doch nun erlauben Konjunkturdaten verschiedener Länder, allen voran die der USA, mit einer Erholung der Weltwirtschaft zu rechnen. Zwar ist die Lage bei weitem noch nicht stabil, erlaubt sie aber dennoch einen optimistischen Blick auf den Finanzmarkt. An diese verbesserte Aussicht der weltweiten Wirtschaftslage knüpft sich die Erwartung, dass die Fed ihre bisherige lockere Geldpolitik verändern wird und nun=== sukzessive die  Geldvermehrung   verringert. Auch das Argument,  Gold als Inflationsschutz, verliert zunehmend an Bedeutung für Goldanleger, denn eine wesentliche Teuerung ist nicht erfolgt, ganz im Gegenteil: in den großen Währungsräumen besteht sogar das Risiko für einen Preisverfall.

 

Alle aufgeführten Fakten führen in der Regel zu einem fallenden Goldpreis, so wie wir es jetzt erleben. Für Großinvestoren wird dadurch das Halten von Gold zu teuer. Da Gold keine Zinsen oder Renditen zu bieten hat und zusätzlich noch Lagerkosten entstehen können, verlassen zunehmend  Anleger den Goldmarkt.

 

Goldpreisentwicklung innerhalb des letzten Monates

 

Und wie geht es weiter? Aktuell kämpft der Goldpreis um die 1.200 US-Dollar Marke. Wird diese unterschritten, sind noch weitere Verluste zu erwarten. Nach einem Bericht von wallstreet-online wurden 29 Analysten zur künftigen Preisentwicklung befragt: 55 Prozent erwarten einen weiter fallenden Goldpreis in dieser Woche, 38 Prozent gehen von einem Anstieg aus. Was hilft uns das? Nichts. Die einflussnehmenden Faktoren sind zu komplex und nicht vorhersehbar. Positive Tendenzen für den Goldpreis ergeben sich derzeit aus den vermehrten Goldeinkäufen durch China, die einmal mehr den niedrigen Kurs nutzen, um ihre Goldvorräte aufzustocken. Auch die am Freitag veröffentlichten positiven Arbeitsmarktdaten aus den USA, drückten den Goldpreis nur kurzzeitig.

 

Den größten Impuls für die künftige Goldpreisentwicklung dürfte daher der nächste Beschluss der US-Notenbank Fed geben, der am 18. Dezember verkündet werden soll. Wird die Geldschwemme gedrosselt, oder läuft die Notenpresse weiter  auf Hochtouren, um die Erholung der Wirtschaft zu stabilisieren? Letzteres sollte sich positiv auf den Goldpreis und die liquiditätsverwöhnte Börse auswirken. Doch bevor wir uns darauf freuen, sollten wir nicht vergessen, dass weiteres neues Geld auch eine zunehmende Instabilität unserer Volkswirtschaft nach sich zieht, die sich in einem Crash entladen kann. Es hat eben alles zwei Seiten. Mit einem ausgewogenen Anteil Gold im Portfolio kann, nein, sollte man sich absichern.

 

 

Quellen:

http://www.deraktionaer.de/derivat/goldmuenzen/-edelmetall-china-comex-19210.htm

http://www.wallstreet-online.de/nachricht/6453866-goldpreis-cot-report-optimismus-goldspekulanten-talfahrt

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Der-grosse-Preisverfall-bei-Gold-article11870246.html

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