Platinmünzen – die beliebtesten Anlagemünzen aus Platin

Die folgenden Bildern zeigen die wichtigsten Platinmünzen zur physischen Anlage. Beim Klick auf die Bilder öffnet sich die Informationsseite der jeweiligen Münze.

American Eagle Platin

Australian Koala Platin

Australian Platypus

American Eagle Platinmünze

Australian Koala Platin

Australian Platypus Platinmünze

Cook Islands Platin

Maple Leaf Platin

Platin Noble (Isle of Man)

Cook Islands Platinmünze 1 oz

Platin Maple Leaf

Platin Noble Isle of Man

Die kurze Geschichte der Platinmünzen

Im Gegensatz zu Gold und Silber spielte Platin als Münzmetall lange Zeit keine Rolle. Im 17. Jahrhundert betrachteten die Spanier das grau-weiße Edelmetall bei der Goldproduktion sogar als Abfallprodukt. Sie hielten es für unfertiges Gold und warfen es in die Flüsse Südamerikas zurück.

Im 18. und 19. Jahrhundert gelangten die ersten Platinmünzen in Umlauf – allerdings handelte es sich dabei um vergoldete Fälschungen zeitgenössischer Goldmünzen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war Platin um ein Fünftel billiger als Gold, beide Edelmetalle haben jedoch ein ähnliches Gewicht. Aus diesem Grund eignete sich Platin hervorragend zur Fälschung von Münzen.

Dabei wurde ein Kern aus Platin oder aus einer Platin-Kupfer-Legierung einfach mit einer dünnen Goldschicht überzogen. So konnten die Dichte und das Gewicht der zu fälschenden Goldmünze fast annähernd erreicht werden. 1758 untersagte das spanische Königshaus den Handel mit Platin, um Münzfälschungen und Schmuggel zu unterbinden. Die Fälscher hatten sich besonders auf spanische und französische Münzen spezialisiert.

Nachdem der Platinpreis Ende des 19. Jahrhunderts rapide anstieg, verlor das grau-weiße Edelmetall als Fälschungsmaterial seine Bedeutung.

Platinrubel aus dem Russischen KaiserreichDie einzigen Platinmünzen, die für den Umlauf geprägt wurden, stammen aus dem Russischen Kaiserreich. Kaiser Nikolaus I. ließ von 1828 bis 1845 Münzen zu 3, 6 und 12 Rubel aus Platin prägen. Ein Rubel enthielt 3,45 Gramm „reines Ural-Platin“; diese Bezeichnung ist auch auf den Münzen abgebildet. Da ein Silberrubel 18 Gramm Silber enthielt, wurde das Verhältnis zu Platin auf ca. 5,2 zu 1 festgelegt.

Die russischen Platinmünzen stießen in der Bevölkerung auf wenig Gegenliebe. Ihre unscheinbare Farbe verschaffte ihnen den Namen „Serinkie“ (dt. Grauchen). Nur unter den Bauern waren die Platinrubel beliebt, da sie aufgrund ihres hohen Schmelzpunktes ein Feuer unbeschadet überstehen konnten. Nach einem Hausbrand mussten die Münzen lediglich aus der Asche geborgen werden. Aus diesem Grund bewahrten russische Bauern ihre Ersparnisse gern in Form von Platinmünzen unter dem Herd auf.

1845 stellte Russland die Prägung des Platinrubels ein und alle im Umlauf befindlichen Stücke wurden gegen Gold- und Silbermünzen oder Depositenscheine eingetauscht. Die Gesamtauflage des Platinrubels betrug 1,4 Millionen Stück.

Die Rubelstücke des Russischen Kaiserreichs waren die einzigen Umlaufmünzen aus Platin. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Ländern, die Platinmünzen zu Sammler- oder Anlagezwecken herausgeben. Von 1983 bis 1997 ließ die Isle of Man den Platin Noble prägen. Seit 1988 stellt die Royal Canadian Mint den Maple Leaf auch in einer Platin-Version her. Ebenfalls als Platinmünze erhältlich ist der American Eagle. Zwei weitere bekannte Platinmünzen stammen aus der Produktion der australischen Perth Mint. Diese prägte von 1988 bis 2000 den Koala, seit 2011 erscheint jährlich die Platinanlagemünze Australian Platypus.

Allgemeine Merkmale von Platinmünzen

Platin Maple Leaf 1 oz

In einem wichtigen Merkmal unterscheiden sich Platinmünzen von ihren Pendants aus Gold. Während Goldanlagemünzen in Deutschland von der Umsatzsteuer befreit sind, werden Münzen aus Platin mit 19 Prozent Mehrwertsteuer belegt. Aus diesem Grund zahlen Anleger beim Kauf von Platinmünzen ein deutlich höheres Aufgeld (Aufschlag auf den Platinpreis), als beim Erwerb von Goldmünzen.  

Da Platin kein klassisches Anlagemetall wie Gold ist, beschränkt sich das Angebot an Münzen auf ein paar wenige Klassiker. An der Börse und im außerbörslichen Handel wird Platin, wie alle anderen Edelmetalle auch, in Feinunzen gehandelt. Die Stückelungen moderner Platinmünzen orientieren sich an dieser Gewichtseinheit.

In Deutschland erhalten Investoren Platinmünzen üblicherweise mit dem Feingewicht von 1 Unze. Ein Teil der Münzen ist auch in kleineren Stückelungen zu 1/2, 1/4, 1/10 und 1/20 Unze erhältlich. Diese sind im Handel jedoch nicht so sehr verbreitet, das Angebot hält sich in Grenzen.

Die Feinheit von Platinmünzen beträgt 999,5/1000. Anders als bei Gold und Silber weichen Anlagemünzen aus Platin nicht von diesem Standard ab. Es handelt sich also um das reine Edelmetall in Form von Münzen.

Anlagemünzen

Australian Koala Platin 1 oz 

Im Vergleich zu Gold und Silber ist das Angebot an Platinmünzen deutlich geringer. Dies ist ein Grund, warum die Grenze zwischen einer Anlagemünze und einem Sammlerstück im Fall von Platin fließend verläuft. Manche Anlagemünzen unterliegen darüber hinaus einer jährlichen Maximalauflage (z. B. der Platypus), die das Angebot zusätzlich beschränkt.

Einige bekannte Platinmünzen werden nicht mehr produziert; hierzu zählen der Platin Noble und der Koala. Dennoch sind diese Münzen noch immer im Handel erhältlich. In Zukunft dürfte ihre Verfügbarkeit schrittweise zurückgehen.

Bekannte Platinmünzen

LandPlatinmünzen
Australien Platypus, Platin Koala
Cook Islands Platin Bounty
Isle of Man Platin Noble
Kanada Platin Maple Leaf
USA American Platinum Eagle